Bedingungsloses Grundeinkommen
Unser Reizthema heute: Bedingungsloses Grundeinkommen
Seit Jahren geistert
eine sozialromantische Idee durch die Köpfe der führenden Spinner
des Landes – das bedingungslose Grundeinkommen. Das sieht vor, dass
sämtliche Sozialleistungen abgeschafft werden und jeder einfach so
1000 Euro monatlich auf die Kralle bekommt. Zack. Ob er dann
zusätzlich noch arbeiten will, muss jeder selber wissen.
Die Idee ist schön –
1000 Euro, keine Sorgen, Arbeit optional – und passt hervorragend
zu der Ablehnung der Leistungsgesellschaft seitens der derzeit
angesagten politischen Richtung. Man argumentiert, dass uns ja
Roboter die Arbeitsplätze klauen, da könne sowieso nicht mehr
Arbeit für jeden übrig sein, und außerdem spare man den
Verwaltungsaufwand der Jobcenter, Familienkassen und Sozialämter.
Dass diese 1000 Euro,
wenn es denn wirklich so käme, aber bestimmt nicht zum Leben
ausreichen, erwähnt keiner. Davon bekäme man wohl gerade noch einen
Platz unter der Brücke und ein Korbgerster, weil das Mehr an
Kaufkraft garantiert zu saftigen Preissteigerungen führen würde.
Außerdem wird immer wieder gesagt, dass sich das Grundeinkommen
durch eine erhöhte Konsumsteuer (also Mehrwertsteuer) finanzieren
solle.
Keiner scheint zu
begreifen dass es nicht funktionieren kann, wenn diese 1000 Euro
jedem zur Verfügung stehen. Gerade in Deutschland, wo wirklich jeder
einreisen und bleiben darf, am besten mit zwölf Identitäten und
dreißig Familiennachzüglern. Das wird teuer. Und voll.
Und eine megageile
Ungerechtigkeit wäre, das Grundeinkommen nur Leuten auszuzahlen,
deren Einkommen unterhalb einer bestimmten Grenze liegt. Oder für
Kinder das volle Grundeinkommen zu veranschlagen, damit sich das
Gebäre bildungsferner Stützen der Gesellschaft zu
Selbstfinanzierungszwecken weiter ausweitet.
In Schleswig-Holstein
hat man jetzt folgendes in den Koalitionsvertrag geschrieben: „Wir
werden ein Zukunftslabor mit den Akteurinnen und Akteuren der
Arbeitsmarktpolitik und aus der Wissenschaft ins Leben rufen, in
deren Rahmen die Umsetzbarkeit neuer Absicherungsmodelle, zum
Beispiel ein Bürgergeld, ein Grundeinkommen oder die
Weiterentwicklung der sozialen Sicherungssysteme, diskutiert und
bewertet werden sollen“.
Also da fehlen mir die
Worte. Die traurige Wahrheit ist leider, dass das Überleben des
Stärkeren, das Fressen und Gefressen werden, wie es im Tierreich gang und gäbe ist, auch für uns Menschen gilt. Subtiler, mit
Intrigen, Lügen, Ellenbogen und Erpressung, seltener mit Fäusten,
und verdeckt vom faden Schleier der Mitmenschlichkeit. Aber es geht
nun mal darum, für sich und die Seinen zu sorgen, in welcher
Gesellschaft und unter welchen Umständen auch immer. Erst dann kann
man anderen wirklich helfen. Und wer die Gesellschaft weg von diesem
Verständnis für Verantwortung und weg vom Leistungsprinzip erziehen
will, der erzieht sich einen Hund, der sich zusammenrollt und
einscheißt, sobald der Briefträger hustet. Ernsthaft.
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