Identitäre Bewegung
Unser Reizthema heute: die Identitäre Bewegung. What? Was? Den inflationären Gebrauch des Begriffs „identitär“ habe ich zum ersten Mal in Michel Houellebecqs total beschissenem Roman „Unterwerfung“ gesehen. (Ich empfehle die Lektüre meiner Buchkritik, die enthält viele schlimme Wörter und ist mindestens doppel so gut wie das Buch selbst.) Jemand, der sich als identitär bezeichnet, beruft sich auf die hohe sinnstiftende Wichtigkeit einer Gruppenzugehörigkeit – und wie wir schon aus dem Sozialwissenschaftsunterricht wissen, fühlen wir uns ja außerhalb unser Peer-Group immer ein bisschen kacke. Im richtigen Leben hat diese „Identitäre Bewegung“ kürzlich an der wilden Segelei im Mittelmeer teilgenommen, wo Schlepper Leute aus Afrika fast nach Europa bringen und dann aussetzen, damit sie von Ärzten ohne Grenzen und anderen Vereinen gerettet werden können. Die wiederum tun zwar etwas Humanitäres, verschärfen aber das Gesamtproblem der Flüchtlingsströme ja auch nur – denn würde keine...