Update zur Corona-Lage
Unser Reizthema heute: bloß ein kleines Update zur Corona-Lage.
Ok, es waren ein paar abgefahrene
Erfahrungen in den letzten Wochen. Leere Autobahnen, leere Klopapierregale und leere
Köpfe im Homeoffice. Und das sind nur die ersten drei Sachen, die mir
einfallen.
Es nervt, sich im Supermarkt zu
drängen, wenn jeder mit einem Einkaufswagen losballern muss und die Gänge
verstopft. Es nervt, so einen albernen selbstgehäkelten Mundschutz zu tragen,
und es nervt erst recht, dämliche Gipsköppe dabei zu beobachten, wie sie einen
solchen auch beim Fahrradfahren tragen – übertroffen nur dadurch, wenn sie sich
dann mit Einweghandschuhen ins Gesicht fassen, um die nutzlose Maske
geradezurücken. Es nerven die Typen, die mutmaßliche FFP3-Masken bei eBay für richtig Schotter verkaufen. Es nervt die Ungerechtigkeit: Wenn das Nagelstudio aufmachen
darf, aber der Tätowierer nicht. Wenn mancher bei vollen Bezügen zuhause
bleiben kann, während der Hotelier bei vollem Bewusstsein machtlos in die
Insolvenz schlittert. Wenn zwei Leute am Badesee Strafe zahlen müssen, weil sie
den Mindestabstand nicht einhalten, aber es nur einen erhobenen Zeigefinger von
der Polizei gibt, wenn die jesidische Trauergemeinschaft die erlaubte Teilnehmerzahl um
den Faktor 10 überschreitet.
Es nervt auch die Inkonsequenz
der Pappmachéhirne da draußen: Anfangs schrieben die Leute in allen Foren, die
Regierung müsse durchgreifen, einen kompletten Lockdown machen, harte Maßnahmen
fahren, die Grenzen schließen. Dieselben Leute regen sich jetzt über die
Maßnahmen auf, fordern ein Ende und beklagen den Niedergang der Wirtschaft. Und
irgendwie hatten oder haben sie ja zu beiden Zeitpunkten ein bisschen Recht.
Mindestens genauso nerven aber die Medien: erst sagen sie, „Rechte Kräfte“
würden nach harten Lockdown-Maßnahmen schreien, um ihre Forderungen nach
Grenzschließungen durchzusetzen, jetzt sind es angeblich auch wieder rechte
Weltraumnazis, die auf Dinosauriern reiten, die gegen die Maßnahmen
protestieren und fest daran glauben, dass Bill Gates und seine
brunnenvergiftenden Freunde vom Illuminatenverein Bottrop-Süd den Virus über
das 5G-Netz freigesetzt haben, um jetzt einen Impfstoff aus dem Blut in
unterirdischen Tunnel gehaltener Kinder zu verkaufen.
Am allermeisten nervt mich aber
die sachfremde Verwendung des Partizip I beim untauglichen Versuch,
geschlechtergerecht zu schreiben, nur noch übertroffen von ästhetisch grausigen
und nicht sinnvoll auszusprechenden Sonderzeichen mitten im Wort, die jetzt
auch jeder pseudo-fortschrittliche Hobbysozialist aus den Ministerien inflationär
in seine Infektionsschutzverfügung einbaut. Das muss aufhören, ernsthaft.
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