Sinnvolle Berichterstattung
Unser Reizthema heute:
Sinnvolle Berichterstattung
Zwischen dem ganzen
Brimborium um Fake News und Lügenpresse sind die zentralen Fragen
der Informationsfreiheit völlig untergegangen. So versteht zum
Beispiel kaum einer, dass die Artikel der Zeit kaum zum
Arschabwischen taugen (und nicht nur die online gelesenen), weil sie
alle von Ghostwriterin Simone Peter geschrieben worden sein könnten.
Also merke: erstmal die Quelle angucken.
Noch viel wichtiger
scheint aber die Frage, wie hoch der Informationssgehalt eines
Artikels denn in Zeiten von zunehmender politischer Steuerung und
„Datenschutz“ wirklich noch ist.
Also, nehmen wir mal
die Schlagzeile „Mann von Baum erschlagen“. Im Artikel erfahre
ich noch, dass der Mann 40 Jahre alt war, und vielleicht was über
den Baum. Das war‘s. Könnte ich persönlich jetzt mit leben, aber
wirklich interessant ist doch: Was war das für ein Mensch, und wie
konnte das passieren? Und könnte es auch mir passieren?
Schon hier auffällig,
aber im Folgenden noch wichtiger: Nie werden Nationalitäten genannt,
aber Geschlecht und Alter. Um niemanden zu diskriminieren. Was soll
denn die Scheiße? Dann kann ich auch Alter und Geschlecht weglassen
– gerade letzteres wird ja immer mehr zur Verhandlungsmasse. Person
vor Kindergarten angefahren. Person von anderer Person mutmaßlich
vergewaltigt. Person von Person auf offener Straße ausgeraubt.
Aber ich will alles
wissen. Ich will mir ein Bild machen. 22-jähriger, in Deutschland
geborener dunkelhäutiger Maschinenbau-Student, der täglich mit dem
Fahrrad zur Uni fährt, von adipösem polnischen Lkw-Fahrer mit 3,4
Promille angefahren. 54-jähriger libanesischer Familienvater mit
Aggressionsproblemen bedroht 18-jährigen deutschen Freund seiner
islamische Traditionen ablehnenden Tochter mit einem 13 Zentimeter
langem Einhandmesser der Marke Herbertz.
Und Namen. Namen würden
auch helfen. Der 16-jährige Deutsche Muammar El O. und sein Freund,
der algerische Flüchtling Jaffar A. (genaues Alter ungeklärt)
versuchten, zwei 0,7l-Flaschen Absolut Raspberry aus dem Penny-Markt
an der Guido-Westerwelle-Allee 7 zu entwenden, als sie von dem
kurzsichtigen 60-jährigen deutschen Ladendetektiv Rüdiger S.
ertappt wurden, der eigentlich gerade zur Mittagspause wollte.
Damit kann man was
anfangen. Ernsthaft.
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