Öffentliche Toiletten

Unser Reizthema heute: öffentliche Toiletten

Deutsche Tugenden – Pünktlichkeit, Fleiß, Verlässlichkeit. Und ein scheiß korinthenkackender Nazi sein, wenn es um das Abzocken von Mitmenschen geht.

Es fängt mit Parkgebühren an. Parkgebühren. Dafür bezahlen, dass ich mein scheiß Auto, an dem sich von der Werkstatt über die Tankstelle bis hin zum Finanzamt alle die Taschen vollmachen, irgendwo hinstellen darf. Ist ja weltweit ein Phänomen, aber garantiert eine deutsche Erfindung.
Kurtaxe. Strandkörbe. Die Schutzgelderpressung macht auch im Urlaub keine Pause.
Aber mein Lieblingsaufreger: öffentliche Toiletten. Während an vielen Orten auf der Welt eine kostenlose und tip-top saubere öffentliche Toilette einfach selbstverständlich ist, hat hierzulande die Schutzgeldmafia auch die Scheißhäuser fest im Griff.
Ich hab schon einmal etwas zu Sanifair geschrieben. Sanifair war sogar einer der Auslöser für diesen Blog, quasi Artikel Nr. 1, die Wiedergeburtsstunde des Qualitätsjournalismus. Denn auf dem Lokus der Tank&Rast AG zeigt sich das wahre hässliche Gesicht der Republik – ich kaufe überteuertes Scheißfressen an der Autobahnraststätte (während mein Auto wieder diverse Wirtschaftszweige ankurbelt) und soll dann dafür bezahlen, dass ich eine vollgeschissene Toilette benutzen darf? Am liebsten würde ich diesen Wichsern vor ihren Verkaufstresen pissen. Und ich ermuntere jeden, diese Option für sich zu prüfen.
Auf Volksfesten verdienen sich alle dumm und dämlich mit dem Ausschenken überteuerten Bieres in zu kleinen Gläsern, aber dann kassiert die picklige Alte am Toilettenwagen auch noch mal ab. Ich finde, wer das Bier ausgibt, sollte auch für die Entsorgung sorgen müssen – wie bei Verpackungen und Elektroschrott. Und im Kaufhaus sollen wir auch stundenlang einkaufen, aber wenn wir mal müssen und der zwielichtigen Punze vor der Porzellanabteilung nichts auf den Telller werfen, wird man nur angeraunzt.
Aber so sieht‘s aus in Deutschland. Und deswegen rufe ich jetzt zur Revolution auf: fordert euer Klorecht ein! Freies Pinkeln für alle! Weigert euch zu bezahlen! Und wenn sie euch nicht reinlassen, dann hört auf die Stimme der Natur, und pisst hin, wo immer es euch passt! Die Sprache verstehen sie vielleicht, ernsthaft.

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