Enteignungen am Wohnungsmarkt
Unser Reizthema heute:
Enteignungen am Wohnungsmarkt
Berlin. Berlin ist wirklich das
Irrenhaus der Republik. Vor einiger Zeit hat man dort ein Experiment begonnen,
mit dem man herausfinden möchte, wie schlimm eine rot-rot-grüne Regierung
wirklich ist. Die Ergebnisse sind erschreckend.
Weil der Haushalt der Stadt so
heruntergewirtschaftet wurde, dass der Bürgermeister im Winter nicht mal mehr
die Heizung aufdrehen konnte, hat die Stadt all ihr Eigentum an Immobilien und
Sozialwohnungen verkauft. Der eine oder andere hat die Chance ergriffen und im
damals noch günstigen Pflaster Berlin die eine oder andere Wohnung erstanden,
aufgemöbelt und kann sie jetzt teuer vermieten oder weiterverkaufen.
Wie die Sozis von Köpenick nun
aber langsam merken, wird es teuer in Berlin. Noch nicht so wie in Manhattan
oder Hong Kong, aber schon wie in Hamburg. Das ist ok auf dem Prenzelberg, weil
dann die Asozialen wegbleiben. Sonst ist das aber blöd, weil auch viele
Menschen herumlaufen, die das Rückgrat der Gesellschaft bilden, weil sie
Supermärkte und Tankstellen am Laufen halten, Kranke pflegen oder uns das Bad
fliesen. Die haben nur ein begrenztes Budget, müssen aber trotzdem wohnen. Und
dann ist da noch die nicht unerhebliche Zahl von Leuten, deren Miete die
Allgemeinheit zahlt, und das sind in den letzten Jahren ja auch nicht weniger
geworden.
Nur blöd, dass die Stadt jetzt
keine eigenen Wohnungen hat, mit denen sie in Konkurrenz zu den anderen
Vermietern treten kann. Also keine Einflussnahme auf den Mietpreis mehr
möglich. Und daran auch noch selber Schuld – das passt den SED-Nachfolgern gar
nicht.
Wie schafft der gemeine Sozialist
da Abhilfe? Klar, er nimmt den Reichen und gibt den Armen. Oder nimmt den hart
arbeitenden und gibt denen, die ihre Stärken eher im Fordern haben als im
Leisten.
Aktuell gibt es ein Volksbegehren
eines notorischen Eierkopfs („Aktivist“), der gerne „Deutsche Wohnen & Co.“
enteignen möchte. Einfach so. Zack, Gesetz, Wohnungen wegnehmen, am besten nur
eine geringe Entschädigung zahlen (wenn überhaupt) und die Wohnungen, die man
selber jahrzehntelang hat verkommen lassen und dann verkauft hat, nun wieder
saniert zurückklauen.
Realitätsferne Spinnerei, könnte
man sagen. Bloße Aufmerksamkeitsheischerei. Stimmt ja. Aber die Unterstützung,
die diese Spinnerei aus der Lokalpolitik erfährt, ist beängstigend. Da sitzen
Leute im öffentlichen Dienst, die sich tatsächlich damit befassen, ob das
rechtlich machbar wäre, und sehen da kaum Probleme. Da ist Kevin Kühnert, die
Nervensäge, Vorsitzender der Jugendorganisation einer der beiden großen
Parteien, die Deutschland in den letzten 70 Jahren maßgeblich regiert haben,
und fragt: „Mit welchem Recht besitzt jemand mehr als 20 Wohnungen?“ Hm, mit
welchem Recht kassiert der Staat Rundfunkgebühren, erhöht willkürlich die
Grundsteuer und schafft es nicht, endlich den Solidaritätszuschlag
abzuschaffen? Mit welchem Recht kassiert ein unqualifizierter Typ, der sich mit
zwischenmenschlichen Manipulation in ein Parlament hat wählen lassen,
fürstliche Geld, um dann gegen die Interessen der Allgemeinheit abzustimmen,
oder so eine gequirlte Scheiße wie eben zitiert von sich zu geben?
(Erklärung für Kevin: Eine
vermietete Wohnung zu kaufen ist finanziell kein riesiger Kraftakt –
vorausgesetzt, man hat in Mathe aufgepasst und war nicht zu oft bei den
Fridays-for-Future-Demonstrationen, dann kann man nämlich ganz gut ausrechnen,
wie viel Miete man einnehmen muss, um die Kreditrate zu bezahlen und noch ein
bisschen überzubehalten. Und wenn man dann noch die Kreditzinsen von der Steuer
absetzt, kann nicht besonders viel schiefgehen mit dem Investment. Die Wohnung
selbst ist die Sicherheit für den Kredit, also besonders viel Eigenkapital ist
auch nicht nötig. Und hat man erst eine Wohnung, wird es mit jeder neuen
Wohnung einfacher. So kann man durchaus schnell 20 Wohnungen besitzen, wenn man
den nötigen Arsch in der Hose und im Kopf nicht nur Grütze hat.)
Wie kann man nur das
Eigentumsrecht der Menschen so schamlos infrage stellen? Was hätte es für eine
Auswirkung, wenn kein Unternehmen mehr Wohnungen bauen würde, weil es nie weiß,
ob Kevin & Co. sie ihm wieder wegnehmen? Wer soll dann die Wohnungen bauen?
Etwa die Stadt Berlin, die ihre Wohnungen so verantwortungslos hat verrotten
lassen und sich wie alle anderen Kommunen fast vollständig aus dem sozialen
Wohnungsbau zurückgezogen hat?
Die Alternative, die man in
Berlin erwägt, ist eine Begrenzung der Mietpreise. Also auch eine Einschränkung
des freien Marktes und eine Entwertung des Eigentums – wenn ich jetzt für 10
Euro pro Quadratmeter vermiete, und morgen nur noch für 7 vermieten darf, sind
das 30 Prozent Entwertung. Das wäre ein Riesenskandal.
Ich will nicht Partei ergreifen
für Mieter oder Vermieter. Es gibt gute und schlechte auf beiden Seiten. Die
Vorschriften im Mietrecht sind komplex, in Teilen sicher für die oder andere
Seite nicht optimal, aber sie funktionieren alles in allem. Aber das Ausmaß
dieses Enteignungsgedankens allein ist purer Irrsinn! Wie weit will man noch
gehen? Will man irgendwann den Wohnraum pro Kopf begrenzen, und jeder der mehr
hat, muss Strafe zahlen oder untervermieten?
Und hätte man diese Problematik
in dieser Schärfe, hätte man nicht mit einer völlig verfehlten
Zuwanderungspolitik den Druck auf den Wohnungsmarkt so erhöht? Aber es hängt
alles zusammen – Druck auf den Wohnungsmarkt – mehr Bauvorhaben – Baubranche
und Handwerk geht es blendend. Gut für den Arbeitsmarkt, gut für die
Steuereinnahmen. Nur Wohnen kostet halt mehr.
Ich hoffe, dieser Versuch, den
Sozialismus wieder einzuführen, scheitert kläglich. Denn Kapitalismus ist das
einzige, was jemals irgendwem Wohlstand gebracht hat. Auch Klopsi, dem
ausgebeuteten Hafenarbeiter, der aber immerhin einen warmen Arsch, eine
Krankenversicherung und Breitbandinternet hat.
Wundern würde mich allerdings
überhaupt nichts mehr, ernsthaft.
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