The Hateful 8

Unser Reizthema heute: The Hateful 8

Es ist ja eigentlich fahrlässig, einen Tarantino-Film nicht sofort zu gucken. Ich weiß noch, als Kill Bill im Kino lief, ich da rein wollte, meine Freunde mich aber in Matrix II geschleppt haben, den schlechtesten Film vor Matrix III. Als ich Kill Bill dann später gesehen habe, war ich so geflasht, dass ich mich nur kopfschüttelnd fragen konnte, wie ich die ganze Zeit klarkommen konnte.

Aber man wird ja älter und ruhiger, und ich dachte, The Hateful 8 kann man sich auf DVD angucken, wenn er mal günstig ist. Kino ist ja auch immer Scheiße, also Mainstream-Kino jedenfalls. 17,80 für so eine scheiß Karte mit 3D und Überlänge und 45,70 für Cola und Popcorn, und neben einem so ein blöder Scheißer.

Nun habe ich schon viele Filme gesehen, die richtig scheiße waren, und bei dreien konnte ich nicht länger als 20 Minuten zugucken, so mies waren die. The Hateful 8 habe ich ganz gesehen, obwohl man dafür eigentlich ein paar Tage Urlaub nehmen muss, solange dauert der. Ernsthaft, wer seinen Film nicht in 120 Minuten abdrehen kann, gehört links und rechts vor den Wirsing gehauen.

Die Handlung: Cowboys und eine Frau latschen durch den Schnee und sitzen in einer Hütte. Gelaber von wegen Kopfgeld und Bürgerkrieg. Die Dialoge sind diesmal gar nicht cool, sondern einfach nur vollkommene Kacke. Beispiel:

Bärtiger Typ: „Ich hole mir mein Kopfgeld, Nigger!“

Schwarzer Typ: „Ich mir auch.“

Bärtiger Typ: „Denk bloß nicht, du kannst mich bescheißen, sonst blas ich dir deinen Niggerschädel weg, Nigger!“

Schwarzer Typ: „Kann ich jetzt in deine Kutsche einsteigen?“

Bärtiger Typ: „Du hast im Bürgerkrieg vielleicht auf meiner Seite gekämpft, aber du bist ein Nigger, und ich blas dir vielleicht deinen Niggerschädel weg, Nigger!“

Ernsthaft, die Handlung ist soooooooooo langatmig und eine gequollene Scheiße, Woody Allen hätte kaum einen langweiligeren Film drehen können.

Am Ende sind übrigens alle tot oder so schwer verletzt, dass sie vermutlich kurz nach dem Abspann sterben.

Und die Dialoge. Ich sage es nochmal. Alter. Wenn Vincent Vega und Jules Winnfield über Cheeseburger oder Fußmassagen reden, war das mega. Aber dieser Western-Mist ist voll daneben. Django war ok. Aber das ist jetzt echt genug.

Guckt den nicht. In der Zeit könntet ihr lieber eine Fremdsprache lernen, das Haus verklinkern oder euch die Tischdecke ans Kinn tackern. Zeitlich schafft ihr auch alle drei Sachen, ernsthaft.