Meinungsfreiheit
Unser Reizthema heute: Meinungsfreiheit
Kürzlich hat so ein
Experte von der CSU gefordert, Einwanderer mögen doch bitte Deutsch
sprechen. Möglichst auch zuhause.
Sturm der Entrüstung!
Wie kann man sowas verlangen? Sowas kann man den Leuten nicht
vorschreiben. Ich will doch auch zuhause Hessisch oder Latein
sprechen dürfen.
Zugegeben, sicher ist
er hier über das Ziel hinausgeschossen. Keinen interessiert, was
irgendwer zuhause tut. Oder sagt. Oder wie. Und das sollte man auch
keinem vorschreiben wollen.
Aber Zielrichtung und
Kern der Forderung war, dass Einwanderer doch bitte „Deutsch
lernen“ ganz oben auf ihre Prioritätenliste schreiben sollen. Und
beängstigend ist, was für einen Shitstorm das nach sich gezogen
hat.
Gerade die Themen
Einwanderung und Integration sind rote Tücher, und eine offene und
ehrliche Diskussion darüber mit der politischen Meinung der paar
albernen Regierungshansel und ihres Gutmenschen-Gefolges offenbar
nicht vereinbar. Immerschön den Arsch hinhalten, hier kann jeder
alles machen, unqualifiziert aus dem Sprinter fallen, Hartz IV
abgreifen, sich breit machen und sich einen Dreck um die örtlichen
Sitten und Gebräuche scheren, geschweige denn um Gesetze – so
sieht's aus in den gleichgeschalteten Medien von heute. Dass man mal
genau selektieren sollte, wer hier einen Beitrag zu leisten im Stande
ist und wen man besser nicht einlädt, einfach nur, weil man es kann
und weil es Sinn macht – der FC Bayern stellt ja auch nicht jeden
Besoffski auf, der morgens um fünf vor die Tür von der
Vereinszentrale strullt – ist keine Meinung, die man äußern darf.
Allein die Anregung zur Diskussion wird gleich im Keim erstickt. Und
wird das Thema mal aufgegriffen, z.B. in einer der nutzlosen
Talkveranstaltungen wie Anne Will oder Günther Jauch, dann sitzen da
garantiert die richtigen ausgewählten Gäste, um bloß keine Kritik
an der Parteilinie zuzulassen.
Und manchmal, wenn
einer sich mal traut, das Thema anzusprechen, dann wird er gehängt –
wie Thilo Sarrazin. Dem wurde, wie dem eingangs erwähnten
CSU-Fritzen, zum Verhängnis, dass er die eine oder andere gewagte
These aufgestellt, vielleicht eine Winzigkeit zuviel gefordert hatte
– schon wurde er in der Luft zerrissen, egal, wie zutreffend 90%
seiner Ausführungen waren. Werden aber in anderer politischer
Richtung völlig behämmerte und mit dem gesunden Menschenverstand
unvereinbare Ideen rausgehauen (Ey, lass mal Inzest salonfähig
machen!), wird nur dämlich gelächelt.
So sieht's aus mit der
Meinungsfreiheit. Es gibt sie nicht mehr.
Aber ich sage: scheißt
drauf! Lasst euch nicht den Mund verbieten, ernsthaft.
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