Einwanderungsländer

Unser Reizthema heute: Einwanderungsländer

Irgendwo sind wir ja alle Ausländer. Streng genommen. So oder so ähnlich formulieren es Gutmenschen gerne, wenn sie betonen wollen, das wir doch alle ein bisschen toleranter und netter zu Menschen aus anderen Ländern sein müssen.
Was die natürlich vergessen ist, das keiner intolerant gegenüber irgendeinem Touristen wäre. Weil Touristen in der Regel immer eine Portion Interesse und Respekt mitbringen, sonst wären sie ja zuhause geblieben. Und natürlich deshalb, weil sie ihren Aufenthalt selbst bestreiten.
Auch Leuten, die längerfristig bis dauerhaft hier herkommen, wird niemand ablehnend gegenüberstehen, wenn sie dieselben Voraussetzungen mitbringen.
Wenn ich im Ausland bin, benehme ich mich nicht wie der letzte Affe und respektiere die Sitten und Gebräuche des Gastlandes. Hier in Deutschland folgt aber ein nicht unwesentlicher Teil der Gäste nicht diesem Gebot der Höflichkeit.

Die USA ist ein Einwanderungsland. Das hieß ursprünglich, irgendwann sind viele Leute eingewandert und haben die Einheimischen vertrieben. Heute heißt es, fast alle dort lebenden haben ihre Wurzeln im Ausland. Es heißt aber auch, dass jeder willkommen ist, sofern er für sich selbst sorgen kann und bereit ist, sich mit allen anderen Amerikanern hinter einer gemeinsamen Identität zu versammeln.

Deutschland ist keine Einwanderungsland. Wer hier herkam, kam eigentlich irgendwie eher zufällig. Oder er kam, um Asyl zu beantragen. In den letzten zehn Jahren eskalierte die Lage jedoch immer mehr, und heute kommt hier her, wer von den üppigen Sozialleistungen und/oder dem weichen Rechtsstaat profitieren möchte. Ansonsten würden ja alle Flüchtlinge in Italien, Griechenland oder Ungarn bleiben. Deutschland kann man nur mit dem Flugzeug erreichen, wenn man kein anderes EU-Land durchqueren will, insofern ist es höchst bemerkenswert, wie viele es bis hierher schaffen.
Die deutsche Art der Ausländerpolitik zieht keine Leistungsträger an. Wenn ein Ausländer kommt und mir meinen Job wegnimmt, dann ist das vermutlich einer, den wir gebrauchen können. Außerdem wäre ich vermutlich ziemlich Scheiße in meinem Job. Die meisten der Ankömmlinge haben aber keine Chance, sich hier auf dem Arbeitsmarkt durchzusetzen, weil sie bislang nur in der Wüste Steine getauscht und noch nie irgendwas erfunden haben. Da brauchen wir auch kein „Leitbild für die Einwanderungsgesellschaft“ oder Migrantenquoten und anonyme Bewerbungen, um auf Gedeih und Verderb Leute in Jobs unterzubringen, für die sie nicht geeignet sind.

Aber der wahre Grund, warum Deutschland kein Einwanderungsland ist, ist der: hier gibt es keine gemeinsame Identität. Keinen Nationalstolz. Wer zur Fußball-WM eine Deutschlandfahne am Auto hat, bekommt sie prompt vom nächsten Linksterroristen abgerissen, zusammen mit einem Nazi-Verweis.
Es ist ein Unterschied, ob einer einwandert oder tausende. Einer muss sich anpassen, wenn er bestehen will, tausende können unter sich ihr eigenes Ding machen. Und so haben wir keine Identität, die wir Zugezogenen auferlegen oder auch nur anbieten können, keinen Willen und keine Mittel, Integration durchzusetzen, und viel zu viele unkontrollierbare Subkulturen, die sich wie kleine Kinder benehmen, wenn sie nicht bekommen, was sie wollen, denen man keine Grenzen aufzeigt und die (offenbar berechtigt) denken, sie könnten sich alles erlauben.

In einigen Jahrzehnten wird man sagen: Deutschland ist ein Einwanderungsland. Das heißt, irgendwann sind viele Leute eingewandert und haben die Einheimischen vertrieben. Der Prozess ist in vollem Gange, ernsthaft.

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