Xavier Naidoo

Unser Reizthema heute: mal sehen... es überschlagen sich die Ereignisse, da weiß seine Klopsigkeit gar nicht mehr, was er kommentieren soll...

Die Medien hacken mal wieder auf der AfD herum: Wie können die bloß eine lesbische Vorsitzende wählen? Das widerspricht doch total ihrem nationalsatanistischen Weltbild! Kollektives Luftschnappen. Parallel wird kurz nach dem Parteitag ein AfD-Mitglied von einem halbstarken Milchgesicht mit einer Zaunlatte verlattet. Das juckt keinen.

Ganz im Gegenteil die Bundeswehr: da schafft es ein Deutscher, sich als syrischer Flüchtling registrieren zu lassen - der eigentliche Skandal - aber stattdessen zerlegt man jetzt die ganze Bundeswehr. Der Generalobersthorst hat jetzt Stubendurchgänge in allen Kasernen angeordnet, und prompt hat man Nazisachen gefunden. Naja, zumindest fast. Gewehrteile aus dem zweiten Weltkrieg zumindest. Komisch, kann mir gar nicht vorstellen, dass es Soldaten gibt, die sowas sammeln und sich irgendwie über das gesunde Maß hinaus für Krieg interessieren.

Dann kommt auch noch Kollege de Maiziere um die Ecke und formuliert ein paar Regeln zum Zusammenleben, wobei er wahrscheinlich bloß seine Erziehung und den gesunden Menschenverstand befragen musste, und schon kommt von allen Ecken ein Shitstorm sondergleichen: wir haben doch ein Grundgesetz, also bitte, da muss man jetzt nicht noch extra sagen, dass man Frauen gefälligst die Hand zu geben hat. Die Zeit, das schlimmste Käseblatt von allen, haut da richtig drauf:
Die Welt interviewt einen Hipster mit albernem Bart von den Grünen, der sagt, Nationalstolz ist verboten, vor allem in Deutschland, wo jeder erstmal die Schuld des zweiten Weltkrieges abarbeiten soll. Außerdem dieses Leistungsprinzip - also wirklich, man kann von den Leuten echt nicht verlangen, mal für ihren eigenen Arsch zu sorgen. Und dann noch Sachen wie "Gleichberechtigung" als deutsches Kulturgut hinzustellen - das seien ja wirklich universelle Werte, die auch im Sudan oder in Nordkorea hochgehalten würden. Voll geil. Ich glaube, der Milchschaum auf seinem Soja-Latte war schon sauer.
Aber es gibt auch Lesenswertes dazu, nämlich das:

Dann hat Monsieur Macron, dieser sozialistische Investmentbanker, die Wahl in Frankreich gewonnen und wird jetzt als Retter Europas gefeiert. Na mal sehen. Wenn die Mehrheit der deutschen Politiker irgendwas gut findet, ist es ja meistens Scheiße.

Was uns zu meinem Lieblingsthema bringt: Xavier Naidoo.
Ich konnte den Kerl ja eigentlich nie leiden. Zumindest seine Musik. Seine jammernden Songs und Verse, die sich nicht richtig reimen. Und dann saß er auch noch in dieser Castingshow zusammen mit Nena und The Boss Hoss, meinen anderen beiden absoluten Hasskünstlern, in der Jury. Aber jetzt hat er mein Herz gewonnen, mein klopsiges großes Herz.
Denn der Xavier hat einen Text geschrieben mit dem Titel "Marionetten". Darin sagt er, zusammengefasst: Politiker lügen euch die Taschen voll, macht das nicht mit, Leute. Seht euch vor, ihr Politiker, sonst kommt bald der mistgabelschwingen Mob bei euch vorbei.
Da muss man doch sagen: der Mann hat recht! Und der Text in Gänze ist wirklich völlig harmlos. Auf Indymedia formulieren die dortigen Autoren das tagtäglich viel eindeutiger und krasser für alle politisch Andersdenkenden.
Während Xavier also den Politkern im Allgemeinen mal die Leviten liest, kommt Jan Böhmermann um die Ecke, dieser zwangsabgabenfinanzierte nicht witzige Aushilfs-Harald-Schmidt, und parodiert Xavier. Wahrscheinlich auf direkten Befehl von Angie, weil sie sich das sonst mit der Auslieferung in die Türkei noch mal anders überlegt. Da wird behauptet, Xavier Naidoo sei ein Reichstbürger und was nicht für ein Quatsch. Radiosender weigern sich, seinen Song zu spielen, und Auftritte werden ihm auch schon abgesagt.
Ich sage: Xavier, mach weiter so! Sing, dass dir die Schiebermütze vom Kopf wackelt, aber gib jetzt bloß nicht nach!

Denn eines ist mal klar: die Meinungsfreiheit wird gerade vergewaltigt, und alle gucken live zu. Und keiner geht dazwischen. Manche machen sogar mit. Das große Progrom unserer Zeit, ernsthaft.

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